Geschichte

Der Trabrennsport stand jeher im Ansehen, ein „bürgerlicher“ Sport zu sein. Trotzdem wurde 1897 mit dem „Club der Herrenfahrer“ eine Vereinigung aktiver Trabersportleute gegründet, die zum Großteil aus dem Galoppermilieu stammten und einen entsprechend exklusiven Anspruch erhoben. Doch zur Blütezeit um die Jahrhundertwende entstand schon bald eine große Gruppe bürgerlicher Sportsleute, die am 16. Juni 1905 ihre konstituierende Generalversammlung abhielten, um eben den „Trabersportklub“ aus der Taufe zu heben. Dabei wurden Hermann Holzwarth und Ferdinand Piatnik (der „König der Spielkarten“) ins Präsidium und Leopold Engelhart zum Obmann des Komitees gewählt.

Bereits einen Monat später wurde das erste Rennen dieser neuen Vereinigung abgehalten, nachdem der Trabrennverein zu Baden bei Wien für den 16. Juli einen „Bürger-Preis“ ausgeschrieben hatte. Unter dem Namen „Trabersportklub-Rennen“ lief ein Bewerb erstmals am 6. August 1905 ab, gewonnen wurde er von Heinrich Schedl. Schon im zweiten Jahr des Bestandes wurde gleich eine Klubmeisterschaft mit Punktesystem eingeführt. Nach dem Tode Hermann Holzwarths ging der steile Aufstieg des TSK auch nach dem Ersten Weltkrieg unter der Präsidentschaft von Leopold Engelhart (1917-1938) unvermindert weiter. Beide Herren sind ja auch in der heutigen Zeit die Amateur-Klassiker zur Derby- bzw. Hunyady-Veranstaltung gewidmet.

Aus einer Reihe vieler wichtiger Männer, die den Amateurgedanken vertraten, sei aus der Zwischenkriegszeit weiters Heinrich Schedl erwähnt, der 1933 sogar zum Präsidenten des Wiener Trabrenn-Vereines berufen wurde. Nach der Besetzung Österreichs erfolgte 1938 die Auflösung des Trabersportklubs, der erst 1949 wieder selbständig wurde. Vorerst führten als „Vizes“ Franz Xaver Seidl und Josef Parizek die Geschäfte; Letzterer stand dem Klub von 1952 – 1962 als Präsident voran. 1962 übernahm dann mit Dkfm. Dr. Marius Mautner Markhof eine weitere Persönlichkeit aus der „Mautner-Dynastie“ diese Funktion. In seiner Ära avanchierten zunächst Adolf Winkler (1965) und Rudolf Grün (1971) – jeweils in der Wiener Krieau – zu Europameistern der Amateure, bei den Damen begann Maria Sauer ab 1979 mit ihrem internationalen Erfolgsrun, der ihr nicht weniger als fünf Europameister-Titel einbrachte.

Nicht mehr wegzudenken wäre auch eine Reihe von Dkfm. Marius Mautner Markhof eingeführter Standardbewerbe. (wie z. B. die „Goldene Peitsche“) und vor allem der GOLD-CUP des Trabersportklubs, eine österreichweite Rennserie mit Punktewertung, die 1984 Premiere feierte.
Nach einem kurzen Intermezzo von Komerzialrat Heinz Piwetz wurde im Frühjahr 1993 dann Dr. Andreas Kiesling zum TSK-Präsidenten gewählt, nachdem eine gewisse Unzufriedenheit der jüngeren Garde aufgekeimt war. Aus der Ära Dr. Kiesling blieben bis heute die TSK-Kurse für vor der A-Bahn Prüfung stehenden Amateurfahrer. Ausgearbeitet und durchgeführt wurden die Kurse von den TSK-Funktionären Roland Brunner und Friedrich Veszely.

Nach Dr. Kieslings beruflicher Überlastung übernahm im großen „Umbruchsjahr“ von 1996 Roland Brunner dieses Amt und hat seither mit seinem Team weitere unzählige Aktivitäten gesetzt. Dem gestiegenen Interesse von weiblichen Amateurfahrerinnen trug man z. B. mit dem landesweiten AMAZONEN-CUP des Trabersportklubs Rechnung. Überhaupt suchte der TSK schon lange verstärkt den Gang in die Bundesländer. Europa-, ja weltweit gilt der Trabersportklub außerdem als Musterbeispiel für die Ausrichtung internationaler Veranstaltungen.

In der nunmehr fast 15jährigen Ära des Präsidenten Roland Brunner wurden die „Galas der Amateure“ in der Wiener Krieau, in Baden, in Wels (auch als Veranstaltungen des Linzer Traberzucht- und Rennvereines) sowie bis zum Ende der Waldbaur-Rennbahn auch in Salzburg zu besonders gut beschickten und auch für die veranstaltenden Verein wegen der TSK-Preisbeihilfen und der stets ausgezeichneten Wettumsätzen zu spektakulären Veranstaltungen.

Aufgrund der Aktivitäten des Trabersportklub-Präsidenten und seines Teams wurde im österreichischen Trabrenn-Reglement auch die Pflichtmitgliedschaft für alle aktiven Amateurfahrer fix verankert. Über Antrag des Trabersportklubs können nun auch jene Personen, die das 16. Lebensjahr erreicht haben, nach einer Prüfung die Amateurfahrer-Lizenz beantragen; vorher lag die Altersgrenze beim 18. Geburtstag. Der Zuzug junger Talente und gleichzeitig auch neuer Rennstallbesitzer in wichtigen Jahren ihrer Zukunftsorientierung wurde somit verstärkt. Gegen die fragwürdige U.E.T.-Bestimmung, derzufolge alle Fahrer – ausgenommen in Privatrennen – aus dem aktiven Fahrbetrieb mit Erreichen des 70. Lebensjahres ausscheiden müssen, hat sich der Trabersportklub freilich vergeblich gewehrt.

Als „Aushängeschild“ des Trabersportklubs gilt neben der Wienerin Maria Sauer als fünffache Europameisterin der Salzburger Christian Mayr, der –stets von Komiteemitglied Anton Santner betreut – sechs Europameister-Titel errang und zudem nach Medaillen erfolgreichster Amateurfahrer der Welt ist. Nebenbei hat er bislang 15 Staatsmeister-Titel eingeheimst. Beim Publikum kaum weniger beliebt ist die Oberösterreicherin Gundula Bauer. Sie hält derzeit bei neun Staatsmeister-Titeln in Serie, dazu kommt als bedeutendster internationaler Erfolg der Triumpf der Damen-Europameisterschaft 2008 in Schweden.

Abschließend sei noch ein finanzielles Prinzip des TSK-Präsidenten Roland Brunner erwähnt: Alle jene Preisbeihilfen, die der Trabersportklub an veranstaltende Rennvereine vergibt, sollen, da es sich überwiegend um das Geld der Mitglieder handelt, wieder an TSK-Mitglieder zurückfließen. Aus diesem Grunde sind die wichtigsten Standardrennen sowie die „Galas der Amateure“ ausschließlich Fahrern vorbehalten, die Mitglieder des TSK sind, aber auch nur jenen Pferden, die sich im alleinigen Besitz von Mitgliedern des österreichischen Amateurfahrervereinigung befinden.

Mit seinen rund 400 Mitgliedern ist der Trabersporklub fraglos einer der unumstößlichen Säulen des österreichischen Rennbetriebs. Unbestritten ist die Tatsache, dass der Nachwuchs an Trabrennstallbesitzern nahezu zur Gänze über die aktiven Sportler kommt. Um diese werden sich Präsidium, Komitee und Sekretariat nicht nur hinsichtlich der von Komiteemitglied Kurt Sokol geleiteten Ausbildungskurse für die A-Bahn-Lizenz auch in Zukunft kümmern.